Was bedeuten die Inhaltsstoffe auf der Rückseite deiner Kosmetika?

3. März, 2021 · geschrieben von Emily - Skincare Expert

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Hast du dich schon einmal gefragt, was man überhaupt aus diesen oftmals endlosen INCI- Listen herauslesen kann? Ich möchte heute ein wenig Licht ins Dunkel bringen!
INCI“ ist eine englische Abkürzung und steht für International Nomenclature of Cosmetic Ingredients – heißt so viel wie eine international allgemeingültige Auflistung von kosmetischen Inhaltsstoffen.
Um alle Punkte möglichst verständlich zu machen, nutze ich als Beispiel die INCI einer beliebigen Creme:
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1. Die Inhaltsstoffe sind mengenmäßig absteigend geordnet, heißt: in unserem Beispiel ist prozentual mehr Aqua enthalten als Glycerin. → Hier noch ein kleiner „Experten-Tipp“: Um eine ungefähre Einschätzung des prozentualen Anteils einzelner Inhaltsstoffe zu erlangen, kann man sich an dem häufig eingesetzten Konservierungsstoff „Phenoxyethanol" orientieren. Dieser darf in der EU zu maximal 1 Prozent eingesetzt werden. Das bedeutet, dass alle Inhaltsstoffe, die danach aufgelistet sind, definitiv weniger als oder gleich 1 Prozent Anteil besitzen!
2. Inhaltsstoffe, die weniger als 1 Prozent ausmachen, dürfen in beliebiger Reihenfolge geordnet werden. In unserem Beispiel habe ich diese kursiv dargestellt.
3. EU-weit werden englische Begriffe genutzt, um Einheitlichkeit zu schaffen. Ausgenommen sind: → Pflanzennamen, diese werden botanisch, also lateinisch festgeschrieben. In unserem Beispiel ist das Helianthus Annus Seed Oil, welches das Sonnenblumenöl bezeichnet. Ein weiterer, sehr häufig vorkommender Pflanzenname ist „Butyrospermum Parkii Butter“, welcher Sheabutter bezeichnet. → Stoffe des alltäglichen Gebrauchs, auch diese werden lateinisch beschrieben, wie „Aqua“ für Wasser.
4. Es gibt 26 natürliche und synthetische Duftstoffe, welche in der EU deklarationspflichtig sind. Duftstoffallergiker sollten diese meiden, da von einigen dieser Stoffe ein allergenes Potenzial ausgehen kann. Duftstoffe haben den Nutzen, die Gerüche der Rohstoffe zu überdecken sowie manchmal auch zu konservieren. Man findet diese oft am Ende der INCI-Liste. In unserem Beispiel ist der Stoff Linalool deklarationspflichtig. Der Einfachheit halber folgen hier die am häufigsten vorkommenden Duftstoffe: Amyl cinnamal, Amylcinnamyl alcohol, Anisyl alcohol, Benzyl alcohol, Benzyl cinnamate, Zimtaldehyd (Cinnamal), Cinnamyl alcohol, Citral, Citronellol, Coumarin, Limonen, Eugenol, Isoeugenol, Farnesol, Geraniol, Linalool, Eichenmoos, Baummoos
Wenn nur „Parfum“ oder „Fragrance“ aufgelistet wird, ist die Duftstoffmenge in diesem Produkt so gering, dass diese Bezeichnung ausreichend ist.
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