Chemische Peelings (AHA, BHA, PHA)

6.Juni, 2021 · geschrieben von Emily - Skincare Expert

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In diesem Beitrag erfährst Du, wie sich verschiedene Peelingsäuren unterscheiden, wie sie wirken und weshalb sie milder als Körnerpeelings sind.

„Chemische Peelings“ - das klingt im ersten Moment vielleicht wie etwas Bedrohliches oder Gefährliches – ist es aber nicht!

 

!!! Wichtig !!! : Bei der Verwendung von Säuren, egal welcher Konzentration oder Art, ist ein ausreichender Sonnenschutz (mind. 30) Pflicht! 

 

Es können sonst Hyperpigmentierungen auftreten, Akne kann getriggert werden und das Risiko für die Ausbildung von Hautkrebs steigt stark an.

Wie funktionieren chemische Peelings?
 
Der Wirkmechanismus basiert auf dem Lösen der abgestorbenen Hautzellen des Stratum Corneums (Hornschicht, oberste Hautschicht) sowie auf der Ankurbelung der Hautzellen- Neubildung.
Einige Säuren wirken außerdem antioxidativ, entzündungs-hemmend oder feuchtigkeitsspendend.
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AHA: alpha-Hydroxycarbonsäuren – die „Fruchtsäuren“
Zu den AHA’s zählen Glycol-, Milch-, Mandel-, Apfel- und Weinsäure, wobei die ersten drei am häufigsten eingesetzt werden.
 
Allgemein betrachtet wirken AHA sehr oberflächlich und dringen nicht in die Poren ein, da sie wasserliebend sind.
Sie können unter anderem bei Hyperpigmentierungen, fahlem Hautteint, Akne und Unebenheiten eingesetzt werden.
 
Glycolsäure ist die am besten erforschte AHA, weswegen sie am häufigsten in Kosmetika vorzufinden ist.
Anfänger können sich hier jedoch schnell die Finger verbrennen, da diese gleichzeitig auch die „stärkste“, gängige AHA ist.
Aufgrund ihrer winzigen Molekülgröße kann sie tiefer in die oberste Hautschicht eindringen und so effektiver wirken als die anderen AHA.
 
! Aber Achtung: Sie ist daher auch eine der irritierendsten Säuren auf dem Markt, daher sollte man mit <5% beginnen oder ein Produkt mit Säuren-Mix verwenden, in welchem Glycolsäure nicht die Hauptsäure ist.
 
Milchsäure kann besonders gut bei trockener Haut angewendet werden, da es feuchtigkeitsspendend wirkt und die hauteigene Ceramid-Produktion ankurbelt.
 
Wer Glycolsäure nicht gut verträgt, kann sich gerne an Milchsäure probieren.
 
  • Die Einsatzkonzentration für Anfänger sollte bei bis zu 5% liegen. Fortgeschrittene oder Menschen mit robuster Haut können regelmäßig bis zu 10% verwenden.
 
Mandelsäure ist super für Menschen mit empfindlicherer Haut geeignet und hat eine ähnliche Wirkung wie Milchsäure, allerdings ist die Forschungslage noch ein wenig dünn.
 
  • Die Einsatzkonzentration für Anfänger sollte dennoch bei bis zu 5% liegen. Fortgeschrittene können regelmäßig bis zu 10% verwenden.

BHA: beta-Hydroxycarbonsäuren – die „Akne-Säure“

 
Momentan ist die einzige BHA auf dem Markt die Salicylsäure, sowie noch eine weitere Form namens LHA, welche von L’Oréal patentiert wurde und daher nur in diesen Produkten vorkommt.
Deshalb wird „BHA“ oft einfach synonym mit „Salicylsäure“ verwendet.
 
BHA ist im Gegensatz zu den AHA fettliebend und kann daher bis in die Poren eindringen, da sich in diesen öl-lösliches Material wie Talg, Schmutz und Makeup sammeln kann.
 
Aufgrund dieser Eigenschaft ist BHA bei akneanfälliger Haut geeignet, da sich der Entstehungsprozess eines Pickels unter anderem in den Poren abspielt.
  • Ab 2% Einsatzkonzentration wirkt BHA peelend und zusätzlich entzündungshemmend.
 
Gut zu wissen: Zitronensäure ist chemisch betrachtet eine AHA und eine BHA!
Die Zitronensäure ist zwar auch eine peelende Säure, wird aber in Kosmetika eher als pH- Wert-Regulator eingesetzt. Es gibt dennoch einige, aber wenige Peelings mit Zitronensäure als peelenden Inhaltsstoff.
 

PHA: poly-Hydroxycarbonsäuren – die „Sanften Säuren“

 
PHA sind etwas unbekanntere Säuren, jedoch völlig zu Unrecht!
 
Von PHA können alle die Menschen profitieren, denen AHA oder gar BHA zu reizend sind.
 
PHA können von sehr empfindlichen und auch trockenen Hauttypen verwendet werden.
Zu PHA gehören Gluconolactone und Lactobionsäure, welche beide eine größere molekulare Struktur besitzen und daher langsamer auf die Haut einwirken (ähnlich der Milch- und Mandelsäure). Zusätzlich wirken PHAs antioxidativ und entzündungshemmend.
Bei der Verwendung wird die Haut außerdem nicht lichtsensibler.
 
Die Einsatzkonzentration liegt hier bei 5-15%.
 

Warum keine Körnerpeelings im Gesicht?

 
Körnerpeelings bestehen oft aus Salz, Zucker oder zerkleinerten Nussschalen, welche scharfe Kanten haben können.
Beim Verteilen solcher Peelings können Mikrorisse in der Gesichtshaut entstehen, welche die Hautbarriere stören und so Reizungen verursachen.
Zusätzlich ist das Ergebnis ziemlich ungleichmäßig, da man mit den Händen nur schwer an jeder Stelle des Gesichts mit dem gleichen Druck arbeitet.
 
Deshalb sind chemische Peelings, mit Hinblick auf eine passende Konzentration der Säuren, die mildere und effektivere Wahl.